Große Brücke über die Bahntrasse

Baurecht für 6,5 Millionen-Projekt in Großauheim / Stadt drängt auf baldige Realisierung

Der Bahnübergang in der Straße Heideäcker in Großauheim soll verschwinden. Zunächst ist allerdings nur der Ausbau bis zu einem Wendehammer vorgesehen.

Großauheim (cs.) - Wenn dieser Tage die Offenlegungsfrist für die Unterlagen endet, ist Baurecht geschaffen für ein Projekt, das seit 1995 diskutiert wird: Die Beseitigung der Bahnübergänge Heideäcker in Großauheim. Dort sollen im ersten Abschnitt der beschrankte Bahnübergang verschwinden und die Linie nach Fulda mit einer stattlichen Brücke überspannt werden.
Planfeststellungsverfahren heißt im Amtsdeutsch das, was nun beendet wird. Damit könnte das aufwendige Bauprojekt starten. Die Federführung hat die Deutsche Bahn. Die Stadt will bei ihr "auf einen schnellstmöglichen Baubeginn drängen", sagt Bernd Lenz, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Hanau Verkehr und Entsorgung (HVE).

Die Stadt sähe es sogar am liebsten, wenn auch der zweite Abschnitt des Gesamtprojekts laut Planfeststellungsverfahren in absehbarer Zeit realisiert würde: Eine Untertunnelung der zweiten Bahntrasse In den Heideäckern, der Linie Hanau-Friedberg. Lenz: "Wir drängen auf eine durchgängige Strecke." Damit gäbe es eine kurze Verbindung von der L 3309 in Großauheim zum Industrieweg in Hanau bzw. zum Hauptbahnhof. Eine Forderung, die in Großauheim schon vor Jahren erhoben wurde.

Der erste Abschnitt sieht zunächst allerdings nur vor, in den Heideäckern vom dortigen Holzbetrieb aus Richtung Hanau kommend, die Bahnlinie Fulda zu überbauen. Der Straßenausbau endet laut Plan dann in einem Wendehammer in Höhe der Firmen Remex und Fey.

6,5 Millionen soll die Überführung kosten, deren Dimensionen so veranschlagt sind, dass auch ein weiteres Gleis zum Hauptbahnhof darunter geführt werden könnte. Die Finanzierung teilen sich zu je einem Drittel Bahn, Bund und Stadt. Für Hanau sollen die Kosten gleichwohl überschaubar bleiben, denn vom ihrem Drittel kann die Stadt laut Gemeindeverkehrsfinanzierung bis zu 65 Prozent dem Land anrechnen.

Auch wenn die Verbindung Großauheim-Hauptbahnhof zunächst nicht durchgängig ausgebaut wird, und vor allem die beiden Firmen Remex und Fey mit ihrem erheblichen Lkw-Verkehr profitieren, sei "die Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme dokumentiert", sagt HVE-Chef Lenz. Derzeit gebe es am Bahnübergang immerhin "Wartezeiten von 20, manchmal gar 30 Minuten". Und in der Vergangenheit ereigneten sich wiederholt am Bahnübergang Unfälle und Beinahe-Unfälle.

Von dem geplanten Brückenbau in den Heideäckern ist auch der Verein "Museumseisenbahn Hanau" mit seinem Dampflokfuhrpark betroffen, der auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnbetriebswerk ansässig ist. "Wir hängen derzeit in der Schwebe", sagt Vorstandsmitglied Dr. Klaus Kröger.

Bericht aus der Offenbach-Post